Auf der Ecke der Rue Blaes 101 liegt K.Loan – eines der schönsten Geschäfte von Brüssel.
Spezialisiert ist das Geschäft auf industrielles Mobiliar und die passenden Dekorationsobjekte, die mit Feingefühl arrangiert und liebevoll dekoriert werden.
Frische Blumen bringen Leichtigkeit in diese Welt aus Stahl, Gusseisen und massivem Holz.
Von weitem wirkt das Geschäft wie ein Cafe – einladend stehen dort Stühle oder Tische vor den großen Fenstern und das goldene Logo verspricht: Hier sind Sie richtig.
Im Inneren geben Stahl und Holz die Stimmung an. Der geschwärzte Stahl verschwindet fast vor der dunkelgrau gestrichenen Wand, doch umso mehr strahlt das rotbraune Holz und Leder eine Wärme in den Raum. Auf ungefähr 200 m² verteilt sich das Mobiliar auf zwei große, offene Räume, eine kleine Kammer und eine abenteuerlich schmale Wendeltreppe führt hinab in einen weiteren Ausstellungsraum. Alles passt zueinander und hebt einander hervor. Selbst Besucher, die nicht der Maschinen-Ästhetik verfallen sind, zeigen sich überwältigt von der Konsequenz und dem Feingefühl, das hier zu spüren ist.
Catherine Lecharlier, die zarte Frau mit den himmelblauen Augen, hat einen besonderen Blick für die Präsentation der Antiquitäten. Wie natürlich findet jedes Stück seinen Platz. Vom drei Meter langen Esstisch auf einem gusseisernen Fuß bis zur kleinsten Schablone für Buchstaben.
Ihr Mann Thierry verkauft antike Möbel, seit er 14 Jahre alt ist, und seit 23 Jahren teilen die beiden die Leidenschaft für schöne alte Dinge. 2005 entschied sich das Ehepaar, zusammen zu arbeiten, und vor neun Jahren eröffneten sie K.Loan in der Rue Blaes 101, mitten im multikulturellen Stadtteil Marolles. Sie reisen viel. Und durch die Menschen, die sie bei ihren Reisen kennenlernen, finden sie immer neue alte Schätze, die einst der Industrie dienten, Sportartikel aus vergangenen Zeiten und besondere Antiquitäten. Auch betagtes Holz, das mit seinem Alter erst schön geworden ist, können Catherine und Thierry nicht liegen lassen.
Vor sechs Jahren begann das Paar, eigene Möbel anzubieten, die in einer kleinen, familienbetriebenen Manufaktur in Vietnam gefertigt werden. Sie kannten dort ein paar Leute und als sie hörten, dass ihre Freunde dort keine Aufträge mehr hatten, ließen sie ein paar Stücke dort fertigen. Bestätigt durch die guten Verkäufe dieser Produkte, wuchs die eigene Kollektion der handgemachten Produkte. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Gespür konnten sie die Essenz aus den antiken Originalen ziehen, um ganz einfaches, reduziertes Mobiliar herzustellen: Stühle und Hocker nach Originalen aus der Industrie, modulare Regale, durchdachte Tische und imposante Vitrinen, die besonders für den Ladenbau interessant sein könnten.
Alles ist aus Stahl gefertigt, roh belassen oder geschwärzt, oft auch aus recyceltem Metall, mit seinem originalen Lack – oder dem, was davon übrig ist. In der Kombination mit dem wiederverwendeten Holz entstehen neue Unikate, aber auch Marmor oder Glas wird in den eigenen Produkten gelegentlich verwendet. Beeindruckend sind auch die Bilder auf alten, oft verrosteten Blechplatten mit alten Plakatmotiven, Tiergemälden, historischen Automobilen et cetera, die mit ihrem großen Format ganze Wände schmücken.
Von den Dimensionen,
der Massivität und der Patina sollte man sich bei einem persönlichen Besuch in Brüssel, am Dienstag oder von Donnerstag bis Sonntag, selbst überzeugen.
Und mit Catherines Inszenierung in der Rue Blaes bekommt man gleich genügend Ideen, wie die industriellen Möbel auch im eigenen Zuhause im rechten Licht stehen könnten. Text: Stefanie Kobayashi

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